Maria Königin

Eine Woche nach Mariä Himmelfahrt – schon wieder ein Marienfest! Am Ende der Festwoche steht der Gedenktag Maria Königin. Zwar wurde das Fest erst 1954 eingeführt. Doch Maria als Himmelskönigin zu verehren, hat in der katholischen Volksfrömmigkeit eine viel längere Tradition. Dass die Mutter Jesu Anteil an der Königsherrschaft Christi bekommt, gilt als Vollendung ihrer leiblichen Aufnahme in den Himmel. Als Himmelskönigin wird sie in Litaneien, Liedern, im Rosenkranzgebet, in künstlerischen Darstellungen und an zahlreichen Wallfahrtsorten verehrt.

Vielleicht entwickelte sich diese Bedeutung Marias in alten Zeiten aus dem Bedürfnis nach einem weiblichen Gegenüber zum männlichen Christus heraus. Maria, die Himmels- und Erdenkönigin, ist für viele Katholikinnen und Katholiken wie eine Mutter, zu der man mit allen Anliegen kommen kann und die, ganz wie im echten Leben, manches anders oder gar besser versteht als der Vater. Auch wenn diese Praxis bei einer genaueren dogmatischen Prüfung skeptisch gesehen werden kann: als Ansprechpartnerin auf dem persönlichen Glaubensweg ist Maria für viele Gläubige unverzichtbar.