Simone Kriebs: Die entspannte Familie

Ein Plädoyer gegen Helikopter-Eltern, ihren Stress und Perfektionismus – das ist Simone Kriebs' Buch. Die Diplom-Pädagogin wendet sich gegen Erziehungsmodelle aller Art. Eltern sollten stärker ihrer Intuition vertrauen, fordert sie: »Statt äußerer Orientierung brauchen Eltern innere Haltung. Und Kinder brauchen Eltern, die in der Lage sind, mit ihnen authentisch in Kontakt zu treten.«

Dafür sei es nötig, dass Eltern sich mit ihrem unbewusst vorhandenen – oft von den eigenen Eltern vorgegebenen – Erziehungsprogramm auseinandersetzten und sich davon lösten. Für das Wie liefert Kriebs praktische Hilfestellungen.

Auch neurobiologischen und psychischen Entwicklungsprozessen bei Kindern und Jugendlichen widmet sie ein eigenes Kapitel – mit dem Ziel, dass Eltern wieder mehr Vertrauen in die natürlichen Fähigkeiten ihrer Kinder gewinnen. »Wir brauchen Eltern, die an ihre Kinder glauben und Vertrauen haben, dass diese für das Leben und seine Herausforderungen selbst gute Lösungen suchen«, schreibt die Mutter zweier Kinder.

Sie fordert Eltern auf, ihren Kindern Fehler zuzugestehen, anstatt sie davor zu bewahren, ihnen Eigenverantwortung zu übertragen anstatt sie ihnen abzunehmen und ihnen bedingungslose Wertschätzung entgegenzubringen. Ihren eigenen Kindern habe sie bei schlechten Schulnoten beispielsweise gesagt: »Dieses ist zwar eine Fünf, aber du bist meine Nummer eins.« Mehr als Vertrauen, Verantwortung und Wertschätzung bräuchten Kinder nicht, um zu starken Persönlichkeiten heranzuwachsen – in auf diese Weise von Leistungsdruck und Perfektionismus befreiten entspannten Familien.

Simone Kriebs: Die entspannte Familie. Wie man aus einer Mücke keinen Elefanten macht. Gütersloher Verlagshaus, 17,99 Euro