25 Wünsche

Zum 25. Erscheinen unserer Aktion Der Andere Advent im Jahr 2019 haben wir unsere Leserinnen und Leser um ihre Wünsche gebeten. 25 davon haben wir erfüllt. Lesen Sie die Geschichten zu und hinter den Wünschen.

1. »Einen Tag mit einem Schäfer« hatte sich eine Leserin aus Süddeutschland gewünscht. »500 Schafe, 50 Ziegen und ein zauberhaft sonniger, klarer Tag in der Weite der Alb. Ich habe viel gelernt. über Schafe mit ihrer Art Intelligenz, übers Weiden und Hüten, wie mit Feldern und Wiesen umzugehen ist. Manchmal war mein Herz am Überlaufen. Ich habe nicht gewusst, dass mich dies Erleben so tief berühren würde«, schreibt sie uns über diesen Tag in einem Brief.

2. Viele Leser und Leserinnen haben sich Schnuppertage in der Andere Zeiten-Redaktion gewünscht. Wir haben sie eingeladen zu einem »Werkstattbesuch« in unsere Redaktion und zu unseren Gottesdiensten.

3. Nach einem persönlichen Trauerfall wünscht sich eine Leserin Zeit ganz für sich alleine: Sie möchte ein Wochenende im Kloster Engelthal in Altenstadt verbringen. Dort wird sie nun in diesem Herbst hinfahren.

4. Eine ältere Dame wünscht sich einen persönlichen Besuch in ihrem Wohnpark für Senioren. Iris Macke war bei ihr.

5. Eine Leserin aus Berlin schrieb uns Folgendes: »Ich habe einen Mann und 2 Kinder, 3 Schwestern, 3 Nichten und Neffen mit inzwischen 9 Kindern und eine Tante, die am 18. August 99 Jahre wird. Und was wünsche ich mir? Ein Familienfoto von einem Fotografen!« Zwar hat es nicht geklappt, alle Familienmitglieder zusammenzutrommeln – aber die Familie hat trotzdem Fotografen-Besuch und  schöne Bilder bekommen!

6. Eine fast 90-jährige Dame aus Hamburg, die sich nur noch mit Rollator bewegen kann, möchte noch einmal eine Spritztour im Auto über die Elbchaussee unternehmen. Sobald sie von ihrer aktuellen Strahlentherapie genesen ist, wird Frank Hofmann ihr den Wunsch erfüllen und sie von ihrem Senioren-Wohnheim abholen. Eis-Essen in Blankenese inklusive.

7. Ein Leser aus Norderstedt wünschte sich, gemeinsam mit seinem schwer kranken und körperlich stark eingeschränkten Vater noch einmal ein Heimspiel des Hamburger SV zu besuchen. Die beiden konnten Anfang September das Spiel des HSV gegen Hannover im Volksparkstadion live verfolgen und dabei die gemeinsame Zeit genießen.

8. Gelegenheit zu einer anderen Zeit vor und nach den Gottesdiensten wünscht sich eine Kirchdienerin aus Süddeutschland: Sie hätte gern eine Bank für den Kirchenvorplatz. »Gerade ältere Besucherinnen, die schon früher zum Gottesdienst kommen, würden gerne zum Luftholen oder für ein Schwätzchen auf dieser Bank Platz nehmen – ich auch«, schreibt sie. Derzeit wird nach einer passenden Bank gesucht und dann der Transport organisiert.

9. Um Hilfe beim Schreiben eines Buches über den Suizid ihres Sohnes bat eine Leserin aus Münster. Zur Erfüllung des Wunsches wird es einen Kick-Off-Tag mit Workshop und gemeinsamer Besprechung der bisher geschriebenen Texte geben.

10. Einige unserer Leserinnen schätzen besonders das handschriftlich geschriebene Wort und wünschten sich daher eine Brieffreundschaft. Wie schön, dass sich durch die Wunschaktion Gleichgesinnte gefunden haben und nun, nach dem Austausch der Adressen, mit dem Schreiben beginnen können.

11. Eine vierköpfige Familie aus der Nähe von Cuxhaven, die sich wegen verschiedener gesundheitlicher Probleme finanziell immer einschränken musste, würde gerne einen »Familientag in Hamburg« verbringen. Andere Zeiten hat ihnen Karten für das Musical »König der Löwen« organisiert und eine Hotelübernachtung in der Hansestadt.

12. Aus einem bestimmten Grund wollte eine 77 Jahre alte Leserin einmal nach Rumänien in die Gegend von Kischinew fahren: Dort fiel vermutlich im August oder September 1944 ihr Vater als Unteroffizier. Es gab nie eine Bestätigung über seinen Tod. An den damals hart umkämpften Orten hat sie nun persönlich gestanden und den Geschehnissen nachgespürt. So konnte sie ihren wenigen, jedoch einprägsamen Erinnerungen an ihren Vater freien Lauf lassen. »Die Kriegsschauplätze waren sehr gepflegt und mit Gedenksteinen, Monumenten oder einfachen Kreuzen ausgestattet, das tat einfach gut.«

13. »Ich wünsche mir schon lange eine Ikone«, schrieb uns eine Leserin aus dem Allgäu. »Am liebsten eine selbstgemalte.« Ihr konnte geholfen werden: Wir buchten für die Wünschende einen einwöchigen Kurs »Ikonenmal-Exerzitien« im Spessart Ende Oktober, den sie für die Umsetzung eines ganz besonderen Motivs nutzte.

14. Eine Leserin aus Nordrhein-Westfalen wünschte sich, dass ihr mehr als 200 Seiten umfassendes Tagebuch zur Bewältigung der Trauer über den Unfalltod ihres Sohnes abgetippt wird. Auch dieser Wunsch wurde erfüllt. Die Leserin hat sich die Abschrift sogar binden lassen und hält nun ihre Gedanken auch als Buch in den Händen.

15. Ute M. ist schon über ein Jahr krankgeschrieben, sie lebt mit täglichen Einschränkungen und Schmerzen. Für sie wünschte sich ihre Freundin Petra B. einen Tandemsprung, denn Ute M. liebt das Fliegen. Den hat Ute M. Anfang September in Hohenlockstedt (bei Itzehoe) absolviert. »Langsam mit dem Flugzeug nach oben steigen auf 4000  Meter. Dann kam der große Augenblick. Die Tür ging auf, die Füße mussten nach draußen unters Flugzeug gehalten werden – und bevor ich noch weitere Gedanken verschwenden konnte, befand ich mich für 50 Sekunden im freien Fall. Danke! Es war GENIAL!«

16. »Die Erfahrung zeigt, dass Menschen gerade im Urlaub offener sind für Themen, die tiefer gehen als im Alltag. In einer stillen Minute unbeobachtet von anderen ein gutes Buch zur Hand zu nehmen und Wertvolles darin fürs eigene Leben zu entdecken ist unser Wunsch für unsere Gäste«, so schrieb es uns das Ehepaar Schalling. Sie wünschten sich für jedes der Gästezimmer in ihrem Gästehaus an der Ostsee ein Exemplar des Andere Zeiten-Urlaubsbuches zeit. In Graal-Müritz kann man im Urlaub jetzt also auch von anderen Zeiten lesen.

17. Eine Mutter von fünf Kindern schrieb uns: »Wir hatten als Familie mit fünf Kindern viel Spaß beim Aussuchen, haben aber auch gemerkt, wie schwierig es ist, sich auf einen Wunsch zu einigen. Ein gemeinsamer Wunsch war unser Ziel. Von den Sternenhimmel über Hallig Hooge sehen, eine Woche Schokolade satt und endlich so viele Geräusche machen dürfen, dass kein Nachbar sich stört, war vieles dabei. Die Liste war toll und wir hätten Seiten füllen können.« Die siebenköpfige Familie hat sich sehr über eine Biokiste von der solidarischen Landwirtschaft aus dem Hamburger Umland gefreut.  Erstes Gericht: Eine Süßkartoffelsuppe mit Rote-Beete-Salat. 

18. Eine fast 74-jährige Rentnerin, die noch viel im sozialen Bereich arbeitet, um über die Runden zu kommen, hat uns geschrieben: »Ich würde soooooo gern eine große Schiffsfahrt auf dem Bodensee machen, mit Hund, und auf dem Schiff auch einen Kaffee trinken und einen Wurstsalat essen … oder einen Bronzeengel für meine Hosentasche.« Den Wunsch konnten wir erfüllen, so dass sie mit dem Hund und dem Engel in der Tasche die große Rundfahrt über den Bodensee unternehmen konnte.

19. Auf Wunsch einer Lübecker Grundschullehrerin mit dem Fach Religion wurde eine Adventsstunde in der Vorweihnachtszeit von Andere Zeiten mitgestaltet. Frau Wiedner bietet für die Schulkinder im Advent jede Woche ein »Adventslicht« an, um das Warten auf Weihnachten bei ihren Schützlingen etwas präsenter zu machen. Kurz vor Weihnachten wurde so eine Stunde gemeinsam mit Andere Zeiten gestaltet.

20. Taubblinde Menschen können Rhythmus durch Vibration und Schwingungen fühlen. Der Wunsch der Bewohner des Taubblindendienstes der Evangelischen Kirche war daher eine große Stehtrommel, deren Schwingungen sich besonders gut über Holzboden übertragen. Die sogenannte »Djembe« ist dort nun oft im Einsatz und wird häufig bespielt. 

21. Pastor Frank Menke, selbst passionierter Langstreckenläufer, wollte gerne mit seiner Gemeinde Nicolai in Wyk auf Föhr »spirituelles Laufen« mit Andere Zeiten-Chefredakteur Frank Hofmann ausprobieren. Am 10. Oktober setzte Hofmann nach Föhr über und genoss bei dynamischem Wetter eine Waldlaufrunde mit sportlichen Gemeinde-Mitgliedern und Urlaubern.

22. »Ich habe mich riesig gefreut, dass Andere Zeiten mir meinen Wunsch erfüllen möchte, schreibt uns eine Leserin. Ihr Wunsch war, an einer Schweige-Wanderung teilzunehmen. Das hat sie im November getan.

23. Eine Pflegerin wünschte sich, eine Bewohnerin aus dem Pflegeheim, die bettlägerig und komplett auf Hilfe angewiesen ist, und ihren Mann für ein verlängertes Wochenende nach St. Peter-Ording zu begleiten. Die Bewohnerin war, bis sie in das Heim kam, vollerwerbstätig und reiste viel mit ihrem Mann, unter anderem nach St. Peter-Ording. Im September ging es mit Unterstützung der Altenhilfe Bethel los, um die Nordseebrise zu genießen.

24. Erfüllen durften wir auch den Wunsch von Ute Mayer aus Friedrichshafen. Vor drei Jahren fiel sie durch eine plötzliche Krankheit in ein Koma. Davor und auch nachdem sie genesen war, hat sie sich viel mit den Büchern von Margot Käßmann beschäftigt. Ihr Wunsch daher: Margot Käßmann einmal persönlich zu treffen. Den Wunsch von Ute Mayer durften wir erfüllen. Über eine Stunde haben die beiden miteinander gesprochen.

25. In unserem Urlaubsgottesdienst durften wir Ehepaar Rude segnen. Die beiden hatten sich gewünscht, ihr Eheversprechen nach 30 Jahren in unserem Sommergottesdienst in Garmisch-Partenkirchen zu bekräftigen – denn in den Bergen haben sie sich damals kennengelernt.