Benedikt von Nursia

Mit seiner Ordensregel schuf er die Grundlage des abendländischen Mönchtums: der heilige Benedikt. »Der Gesegnete« bedeutet sein Name. Im  Jahre 480 wurde er im italienischen Nursia bei Perugia geboren; 529 stellt er als Abt des Bergklosters Monte Cassino die »Regula Benedicti« auf. »Ora et labora – Bete und arbeite«: so lässt sich die Regel Benedikts zusammenfassen und leicht merken, auch wenn die griffige Formulierung erst später aufkam. Der Sinn des Gebets, der Arbeit und allen Handelns der Benediktiner soll das Lob Gottes sein.

Die entscheidende Innovation Benedikts war der Schritt vom Eremitentum zur Klostergemeinschaft. Ab dem 6. Jahrhundert wurden nach und nach auf dem europäischen Kontinent zahlreiche Klöster gegründet, die sich auf die Benediktsregel beriefen. Sie wurden zu Missionszentren, von denen aus sich das Christentum ausbreiten konnte. Ihre Klosterschulen beförderten die Bildung, und ihren Bibliotheken verdanken wir die Überlieferung antiker Philosophie und Literatur.

Heute bestehen allein im deutschsprachigen Raum über 100 Benediktiner- und Benediktinerinnenklöster. Und das Vorbild Benedikts trägt bis über konfessionelle Grenzen hinweg: Neben den zahlreichen katholischen Klöstern gibt es auch evangelische Benediktinerinnen, orthodoxe Benediktiner und sogar ein ökumenisches Benediktinerkloster. Sie eint die strenge Einhaltung des klösterlichen Lebenswandels, die Ausübung eines Berufs und die Wertschätzung des Gottesdienstes, dem nichts vorgezogen werden darf.