Epiphaniaszeit

Die Epiphaniaszeit liegt zwischen Epiphanias – auch Dreikönigstag oder Tag der Erscheinung des Herrn genannt – und dem Beginn der Vorfastenzeit.  Wie ein Leitmotiv durchzieht das Licht als Symbol für den »erscheinenden« Christus die Wochen.

In der Epiphaniaszeit steht im Mittelpunkt, wie die Menschwerdung Gottes, die wir mit Jesu Geburt zu Weihnachten erlebt haben, sich weiter entfaltet und für uns erfahrbar wird. Auch in der katholischen Kirche, in der die Zeit nach dem Epiphanias-Fest keinen besonders geprägten Zeitraum darstellt, geht es am Dreikönigstag und den beiden Sonntagen danach um die Anbetung der Weisen, Jesu Taufe im Jordan durch Johannes und um sein erstes Zeichen, die Verwandlung von Wasser in Wein auf der Hochzeit zu Kana. Im Festkalender der evangelischen Kirche hat am jeweils letzten Sonntag nach Epiphanias die Verklärung Jesu ihren Platz (die von der katholische Kirche am 6. August gefeiert wird). In all diesem Geschehen wird Jesus als der erwartete Messias erkennbar. Den Übergang von der festlichen Epiphaniaszeit in die ernste Fastenzeit schafft dann die Vorfastenzeit, die schon auf Ostern orientiert ist.  

In den evangelischen Kirchen kann die Epiphaniaszeit je nach Kirchenjahr mal länger und mal kürzer sein. Das hat seinen Grund darin, dass Epiphanias immer an einem festen Termin des Kalenderjahres – dem 6. Januar – gefeiert wird, es sich bei Ostern jedoch um ein bewegliches, vom Mondkalender bestimmtes Fest handelt. Da die Fastenzeit 40 Tage vor Ostern umfasst und die Vorfastenzeit noch davor liegt, verschiebt sich deren Beginn (und damit das Ende der Epiphaniaszeit) stets zusammen mit dem jeweiligen Termin des Ostersonntags. Die Epiphaniaszeit kann also eine unterschiedliche Anzahl von Sonntagen »nach Epiphanias« umfassen (zwischen einem und sechs). »Pufferzeit« nennen manche Liturgiefachleute solche Phasen im Kirchenjahr.

Zu Beginn des Kirchenjahres 2018/19 hat es in den evangelischen Kirchen eine wichtige Änderung geben: Danach umfasst die Epiphaniaszeit gleichbleibend vier Sonntage nach Epiphanias und stets den Zeitraum vom 6. Januar (Epiphanias) bis zum 2. Februar (Mariä Lichtmess als Ende des Weihnachtfestkreises). Dies berücksichtigt den in vielen Regionen üblichen Brauch, den weihnachtlichen Schmuck bis Lichtmess zu lassen und den 40. Tag nach Weihnachten als Ende der Weihnachtszeit zu begehen. Zum zeitlichen Puffer wird dann die (jetzt noch dreiwöchige) Vorfastenzeit, die gegebenenfalls verlängert werden wird.