Verklärung Jesu

Die Evangelien berichten von einem himmlischen Gipfeltreffen: Als Jesus mit seinen Jüngern Petrus, Jakobus und Johannes einen Berg ersteigt, erscheinen ihnen plötzlich zwei herausragende Hoffnungsgestalten des Alten Testaments – Elia und Mose – und eine donnernde Stimme sagt: »Das ist mein Sohn, den sollt ihr hören!« Jesu Gewand leuchtet strahlend weiß auf, die Jünger sind wie in Trance: »Herr, hier ist für uns gut sein!«, sagt Petrus. Drei Hütten will er an diesem besonderen Ort errichten: eine für Elia, eine für Mose und eine für Jesus.

Doch so schnell, wie sie gekommen ist, ist die Erscheinung vorbei. Alles ist wie vorher – und doch ist alles anders. Das Geschehen hat den Jüngern gezeigt: Jesus gehört in etwas ganz Großes hinein. Die Erzählung im Evangelium will sagen: Der Himmel steht offen; Auferstehung und Himmelfahrt klingen an. Als Verklärung wird dieses Offenbarungsereignis bezeichnet.

Vor allem die Ostkirchen messen dem Feiertag der Verklärung des Herrn große Bedeutung bei. Er wird von ihnen seit dem 5. Jahrhundert begangen, im 15. Jahrhundert hat ihn die katholische Kirche dann übernommen.

Die kirchliche Tradition verortet die Verklärung auf dem Berg Tabor, einem markanten, isoliert stehenden Berg in Galiläa. Dort hat Helena, die Mutter Konstantins des Großen, später tatsächlich eine Hütte gebaut – vielmehr eine Kirche gestiftet. Seit 1924 steht an der gleichen Stelle die Verklärungsbasilika. Übrigens: Die Stadt Montabaur in Rheinland-Pfalz wurde in Folge eines Kreuzzugs nach dem Berg Tabor (lateinisch Mons Tabor) benannt.