Wrede: The End

Eric Wrede war früher Musikmanager und fand dann durch ein Radiointerview zu seiner wahren Berufung: Heute ist er Bestatter und Trauerbegleiter in Berlin. In seinem Arbeitsalltag erlebt er oft die Absurditäten des Geschäfts mit Tod und Trauer. Mit seinem eigenen Bestattungsunternehmen baut er eine neue Art der Trauerkultur auf – und davon handelt auch sein Buch.

Der Autor zitiert Interviews aus seinem Podcast »the end«, etwa mit Erfolgsautor Sebastian Fitzek und Fernsehmoderatorin Madeleine Wehle, die sich alle schon einmal mit dem Thema Tod auseinandersetzen mussten. Er schildert Situationen, in denen die Betroffenen den nahenden Tod nicht wahrhaben wollten und deshalb keinerlei Vorkehrungen trafen und beschreibt durchgeplante Beerdigungen, die keine Rücksicht auf die Gefühle der Angehörigen nehmen. Wredes Credo: »Seinen Tod zu planen, ist gut und richtig. Aber man sollte dabei auch an die denken, die bleiben.«

Die Kapitelüberschriften sind allesamt ein Tribut des Autors an seinen früheren Beruf – es sind Zeilen aus Songtexten. Hier deutet sich schon Wredes Sprachwitz an, der das Buch zu einem kurzweiligen Lesevergnügen mit Nutzwert macht. Am Ende sind Merkblätter und Informationen aus Wredes Bestattungsunternehmen lebensnah angehängt: eine Vorlage für eine Bestattungsverfügung, Listen mit notwendigen Unterlagen im Trauerfall und mit Antworten auf viele Fragen von Hinterbliebenen.

Eric Wrede: The End. Das Buch vom Tod. Heyne Encore 2018. 16,00 Euro.