anders handeln »Schuld und Vergebung«

Vor gut vier Jahren erschien die erste Ausgabe unserer Themenheft-Reihe anders handeln. Schwerpunkt der Debütnummer war »Vergebung«. Von der hohen Nachfrage waren wir so überrascht, dass wir bald nachdrucken mussten. Nun gingen auch diese Bestände zur Neige – und wie bieten Ihnen eine komplett neue Ausgabe zu diesem Thema an. Diesmal erweitert um den Begriff »Schuld«, um nicht den Eindruck zu erwecken, Vergebung sei ein unbedingt anzustrebendes Ziel, dem alles andere unterzuordnen sei. Wenn Vergebung zur Pflicht wird, müssen die Opfer die Schuldigen entlasten. Was für eine absurde Konsequenz! Gerade die christliche Tradition bietet Ansätze, um die Vorstellung einer vergebenden Liebe mit dem ebenso wichtigen Gedanken der Gerechtigkeit für alle zu verbinden. Wie das ganz praktisch umgesetzt werden kann, wird zum Beispiel in unserem Interview mit der Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs zu Missbrauchsfällen innerhalb der Kirche deutlich.

Unsere zwölf Fallgeschichten zeigen spannende Einzelaspekte: die Architektin Annette Rinn sah sich nach einem längeren Urlaub unverschuldet mit einem Insolvenzverfahren konfrontiert. Als perfideste Form, seine eigene Schuld zu erleichtern, gilt das so genannte »Victim Blaming«, bei dem den Opfern eine Mitschuld vorgeworfen wird. Vergebung ist ein Geschenk: So hat es Traudel Schieber kurz vor einer gerichtlichen Auseinandersetzung erlebt. Wie segensreich sich eine einzelne Vergebungstat auf Vieles auswirken kann, zeigt unser Bericht aus Kolumbien.

Weitere Geschichten und Interviews beschäftigen sich mit unserer Schuld im Umgang mit der Schöpfung, der neuen Fehlerkultur in Unternehmen, mit der ungewollten Weitergabe von Schuldgefühlen in Familien und mit dem Zusammenhang von Schuld und Strafe im juristischen Sinn.

anders handeln Heft 3/2021: Schuld und Vergebung

20,5 x 26 cm, 68 Seiten,  4,80 Euro

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