Auf Wiedersehen!

Liebe Foris,

schweren Herzens müssen wir euch mitteilen, dass dieses Fastenforum das letzte Forum war, das wir euch anbieten durften. Unser über zwanzig Jahre altes Forum erfüllt leider die gestiegenen Anforderungen an den Datenschutz und die Moderation nicht mehr. Die Grauzone, besonders im Bereich des Datenschutzes, birgt mittlerweile Risiken, die wir als gemeinnütziger Verein nicht eingehen können.

Uns ist bewusst, dass viele von euch den Austausch im Forum schon lange pflegen und schätzen. Auch wir haben alles Geschriebene mitgelesen und oft mit Interesse, Staunen, Rührung und Neugier das Geschehen in den Foren verfolgt. Ihr seid ein Schatz innerhalb der Andere Zeiten-Community! Danke!

Gern möchten wir euch eine Möglichkeit geben, um euch ein letztes Mal im Forum auszutauschen. Wir werden das Forum dafür erneut öffnen: von Sonntag, den 27. April, 18 Uhr bis Dienstag, 29. April, 18 Uhr. Bis dahin wird das Forum wie gewohnt zum Nachlesen geöffnet sein.

Derzeit arbeiten wir an der Neugestaltung unserer Website. In diesem Zuge hoffen wir, ein niedrigschwelliges, aber zeitgemäßeres Angebot zur Interaktion zu finden und euch so auch in Zukunft eine Möglichkeit zum Austausch bieten zu können.

Wenn ihr euch mit anderen Foris vernetzen wollt, ist das wie immer möglich über das Hinterlegen eurer Mailadresse an forum@anderezeiten.de

Wir hoffen auf euer Verständnis und freuen uns darauf, uns in anderer Form in der Zukunft zu lesen und zu hören.

Herzlich

Euer Andere Zeiten-Team

Thema »Zuversicht und Zweifel in der Nacht«

Zuversicht und Zweifel in der Nacht

06.03.2025 11:32
LilaBambus

Guten Morgen,

das Fasten kann den Blick auf die wichtigen Dinge im Leben schärfen.
Zuversicht - das Vertrauen darauf dass es gut wird - also dass meine Beziehung/sozialen Kontakte stabil bleiben, ich nicht mal aus der Wohnung raus muss, gesund bleibe, nicht verarme und auch nicht wie die Vorfahren später in einem Bunker mit anderen verängstigten Menschen zittern muss?
Der Alltag, bei mir auch Sport, Meditation, Bestätigung im Ehrenamt und soziale Beziehungen, das hilft mir, ich spüre meine eigene Kraft.

Aber die Fastenzeit könnte auch dazu hinführen, sich stärker mit Gott zu verbinden.
Im alltäglichen Leben, der schnell vergehenden Zeit, vertraue ich oft auf meine eigene Kraft.

Ich bin manchmal im Zweifel, was ein Hinwenden zu Gott helfen kann.
Reicht die eigene Energie, die anderer solidarischer Menschen nicht aus dass es gut wird?
Wenn ich an die aktuellen Stapelkrisen denke kommt in der Nacht oft der Zweifel am Hinwenden zu Gott.

Wer auch zweifelt möge hier gerne schreiben.

Einwurf

15.04.2025 14:01
Tabea

Frage: was ist mit den Mystikern, die eine innige Nähe zum Auferstandenen fûhlten? Theresa von Avila. Johannes vom Kreuz. Paulus. Dag Hamarskjöld. Sind die, die mir gerade so einfallen.

Ist es auszuschließen, dass Menschen Erfahrungen mit Jesus gemacht haben und machen? Ist es denkbar, manche davon für vertrauenswürdig zu halten? Oder ansteckend? Ist mein Verstand die ultima Ratio?

Herzliche Grüße an Ann Sophie und Tojak, und allen die hier sind.

Tabea

15.04.2025 14:16
Tojak

Liebe Ann-Sophie,

es geht wohl hier vor allem um Begriffe. Ich habe überhaupt nichts gegen den Gedanken, dass jeder Mensch einen göttlichen Funken mitbekommen hat. Aber Inkarnation Gottes würde ich diesen Funken, anders als bei Jesus, noch nicht nennen. Das ist für mich doch eine andere Qualität.

Mir liegt nichts daran, hier über Feindefinition von Begriffen zu disputieren, um evtl. eine Differenz herauszuarbeiten, die so groß gar nicht ist.

Und ich denke in diesem Zusammenhang an Paulus' Brief an seinen lokalen Mitarbeiter Timotheus mit einem klugen Ratschlag:
"Ermahne sie inständig vor Gott, dass sie nicht um Worte streiten, was zu nichts nütze ist, als die zu verwirren, die zuhören" 2. Tim 2,14.

Herzliche Grüße
Tojak


15.04.2025 17:07
Luxi

Tojak schrieb:

Ich habe überhaupt nichts gegen den Gedanken, dass jeder Mensch einen göttlichen Funken mitbekommen hat. Aber Inkarnation Gottes würde ich diesen Funken, anders als bei Jesus, noch nicht nennen. Das ist für mich doch eine andere Qualität.

Das sehe ich absolut genauso. Das glaube ich auch. Ich lese auch gern Meister Eckhart und Jesus selbst sagte schon: Das Himmelreich ist IN EUCH. Denn da wo der Gottesfunke wohnt, ganz tief in uns selbst, da wohnt auch Gott und wird erfahrbar.

Und wer eine ganz persönliche Gotteserfahrung gemacht hat wie zB. einige im Post weiter oben erwähnten Persönlichkeiten und deren gibt es noch einige mehr, der weiß um Gott und braucht nicht mehr glauben.

15.04.2025 17:20
Ann-Sophie

Liebe Tabea!
Nicht mein Verstand ist die ultima ratio-
ich selbst mit Verstand und allen Sinnen,
mit Leib und Seele bin für mich, für meine Glaubensentscheidungen die ultima ratio.
Wer denn sonst?

Ja, auch ich vertraue dem einen
- und dem anderen nicht.
Wie könnte es auch anders sein?
Dabei kann man doch gerade in den religiösen Fragen zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, oder nicht?

In allen Kulturen haben sich Menschen die großen Fragen gestellt und Antworten versucht.
Liegen die alle falsch? Und nur die Menschen aus dem Nahen Osten haben die endgültige Wahrheit gefunden?

Allen gemeinsam ist das Grundmotiv, dass es eine unsichtbare Ebene gibt, die die Sichtbare erhält.

Reicht das nicht?
Letztlich wissen wir nichts, was beweiskräftig wäre.
Es bleibt ein Mysterium.

Vielleicht unsere Aufgabe, das auszuhalten? Manchmal denk ich das.

Danke für deine Frage und einen lieben Gruß,
Ann-Sophie

15.04.2025 17:34
Ann-Sophie

Lieber Tojak!


es geht wohl hier vor allem um Begriffe. Ich habe überhaupt nichts gegen den Gedanken, dass jeder Mensch einen göttlichen Funken mitbekommen hat. Aber Inkarnation Gottes würde ich diesen Funken, anders als bei Jesus, noch nicht nennen. Das ist für mich doch eine andere Qualität.


Das ist genau meine Frage: Was ist die andere Qualität?


Mir liegt nichts daran, hier über Feindefinition von Begriffen zu disputieren, um evtl. eine Differenz herauszuarbeiten, die so groß gar nicht ist.

Und ich denke in diesem Zusammenhang an Paulus' Brief an seinen lokalen Mitarbeiter Timotheus mit einem klugen Ratschlag:
"Ermahne sie inständig vor Gott, dass sie nicht um Worte streiten, was zu nichts nütze ist, als die zu verwirren, die zuhören" 2. Tim 2,14.


Ja, da geb ich dir Recht. Und wenn Paulus das schon sagt…. ;-)

Ich glaub du hast das mal erkenntnistheoretische Diskussionen genannt. Da verstrickt man sich in Begriffen. Dabei ist das, worum es uns ja eigentlich geht, was ziemlich existentielles, was vor allem ein offenes Herz braucht, oder?

LG Ann-Sophie

15.04.2025 17:50
Tabea

Liebe Ann -Sophie,

ich weiß nicht, ob ich mich jetzt verstricke.
Also ob es überhaupt gut ist zu antworten.
Ich werde das Gefühl nicht los, dass Du überzeugen möchtest. Am liebsten wäre Dir, wenn alle sagen würden: genau. Man kann nichts wissen. Also sehen wir in Jesus einen Menschen wie in anderen Religionsstiftern eben auch.
Ich persönlich kann das nicht. Ich behaupte nicht, dass in anderen Religionen nicht auch Wege oder Erkenntnisse zu finden wären. Bestimmt gibt es dort Schätze zu bergen.
Trotzdem glaube ich nicht, dass es eine allen gemeinsame Grundüberzeugung gibt von dem Unsichtbaren, dass das Sichtbare hält. Vielleicht habe ich nicht genug Kenntnis, aber m.E. ist das im Buddhismus z.B. anders.
Ich bin bei euch alle Tage, das ist eine sehr persönliche Aussage. Die gilt nicht für Mohammed, z.B.
Wissen im Sinn von wissenschaftlichem Beweis können wir nichts. Aber das gilt auch für Beziehungen, und trotzdem lassen wir uns ein.

Nachdenklich
Tabea

15.04.2025 19:24
Tabea

Liebe Ann-Sophie,

ich möchte noch was nachtragen. Mir geht s nicht um Trinität oder so. Da bin ich wirklich bei dir und sage: Mysterium.
Was mir für mich wichtig ist: für mich hat Jesus eine andere und sehr eindeutige Autorität in seinen Aussagen über Gott. Ich nehme ihm die ab, weil er für mich glaubwürdig ist. So glaubwürdig, dass er dafür einsteht und nicht flieht. Was er gekonnt hätte.
Ich wünsche mir, dass das stehenbleiben darf, auch wenn ich es nicht "beweisen" kann oder mit Logik erschließen. Genau so wie ich Dein Beheimatetsein im Schöpfungsgedanken, in der Ehrfurcht, in dem was Dich berührt, als einen Weg zu glauben ansehe, der mit dem meinen Berührungspunkte hat, aber auch Weggabelungen und andere Wahrnehmungen, oder so, das Bild hakt. Ich weiß kein gutes.
Kann mein Weg nicht auch möglich sein? Denkbar?
Oder kann nur "wahr" sein, was Wissenschaft beweist?
Das hielte ich für eine Engführung, Verkürzung, nenn es wie du möchtest.

Ja, Paulus, bin still.
Tabea :)

ultima ratio

15.04.2025 19:42
Paulina

Frage: was ist mit den Mystikern, die eine innige Nähe zum Auferstandenen fûhlten? Theresa von Avila. Johannes vom Kreuz. Paulus. Dag Hamarskjöld. Sind die, die mir gerade so einfallen.

Ist es auszuschließen, dass Menschen Erfahrungen mit Jesus gemacht haben und machen? Ist es denkbar, manche davon für vertrauenswürdig zu halten? Oder ansteckend? Ist mein Verstand die ultima Ratio?

Herzliche Grüße an Ann Sophie und Tojak, und allen die hier sind.



Danke, Tabea - schließe mich vollumfänglich an :o)
Ähm, mein Verstand ist definitiv nicht die ultima ratio...

Paulina grüßt in die Runde

Zurück zur Themenübersicht